DIE GESCHICHTE DES CUM LAUDE

Bei der Eröffnung der Berliner Universität 1810 im ehemaligen Palais des Prinzen Heinrich von Preußen war weder für Professoren noch für Studenten eine Versorgung mit Speisen vorgesehen. Das war beim damaligen Studienbetrieb – man war nur wenige Stunden anwesend- auch nicht notwendig. Die Professoren speisten zu Hause oder im Restaurant.
Die Mensa, der Mittagstisch für Studenten war nicht in den Gebäuden der Universität, sondern an verschiedenen Stellen auf im "Universitätsrevier" zu finden. In den "Nachrichten für angehende Studierende" von 1811 sind auch verschiedene Adressen für preiswerte Mittagstische angegeben.

Erst mit dem großen Erweiterungsbau des Hauses Unter den Linden von 1913 bis 1920 wurde im Westflügel ein Erfrischungsraum eingerichtet. An dieser Stelle befindet sich jetzt die Mensa in erweiterter Räumlichkeit.
Die Versorgung der Studierenden in dieser Mensa erfolgte erst mit Wiedereröffnung der Universität nach Kriegsende im Jahr 1946.
Gleichzeitig wurde eine Mensa für Professoren eingerichtet – eigentlich eine nicht zusammenpassende Bezeichnung. Das war der damals angespannten Versorgungslage geschuldet – ansonsten wäre der Lehrkörper während eines langen Arbeitstages unversorgt geblieben. Der Begriff "Professorenmensa" wurde beibehalten, auch als die Einrichtung längst ein Restaurant war. Der Standort war im Kopfbau des Westflügels zur Dorotheenstraße. Hier übernahm 2002 das Restaurant "cum laude" die Bewirtschaftung.

Das nun neue Domizil des Restaurants "cum laude", die ehemalige "Säulenmensa", entstand mit dem Wiederaufbau des kriegszerstörten Ostflügels bis 1962. Ursprünglich als Durchgangshalle vom Hörsaaltrakt Kinosaal und Auditorium Maximum in den Kopfbau des Gebäudes gedacht, wurde es ein Aufenthaltsraum und wegen mangelnder Kapazität in der eigentlichen Mensa eine weiterer Versorgungsstützpunkt – die Säulenmensa, benannt nach ihren markanten Säulen. Das Essen wurde aus der Hauptmensa angeliefert. Eine Imbisseinrichtung entstand erst in den 1980er Jahren und wurde seit dieser Zeit mehrmals umgebaut.

Heute sitzt man hier auf historischem Terrain, auch im Garten, denn das Kastanienwäldchen hinter der Neuen Wache reichte bis zum Anbau des Ostflügels bis in den damaligen Universitätsgarten. Nach der Überlieferung übten hier Professoren, unter anderem der Philosoph und erste Wahlrektor der Universität Johann Gottlieb Fichte und Studierende während der Befreiungskriege 1812/13 mit Waffen für den Kampf gegen Napoleon.

- Wir bedanken uns für den Textentwurf herzlich bei Dr. Ingrid Graubner. -

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